12. August 2020 – Alles Grüne!

Gestern war unsere Landratskandidatin Birgit Neyer bei uns zu Besuch in Westerkappeln. Der Rundgang durch den Ort startete um 17.30 Uhr auf dem Kirchplatz. Ich habe die zahlreich anwesenden grünen Kandidaten für die einzelnen Wahlbezirke und die interessierten Gäste begrüßt; ganz besonders natürlich Birgit Neyer.

Wir sind durch die Kreuzstraße zunächst Richtung Einkaufszentrum Heerstraße gegangen und haben dort die Problematik erörtert, dass ein Zentrum neben dem Zentrum entstanden ist, das den historischen Ortskern veröden läßt.

Es wurde die Möglichkeit diskutiert, eine Verbindung zum Ortskern zu schaffen. Allerdings stehen die Chancen dafür nicht gut, weil die Menschen gezielt zum Einkaufen fahren und die Läden an der Heerstraße ansteuern; danach wird in der Regel kein Stadtbummel angeschlossen. Mit dem Einkaufszentrum Heerstraße ist das Problem verbunden, dass Menschen dieses Zentrum als Ziel haben und nicht den historischen Ortskern. Die riesige versigelte Fläche ohne Bäume ist an so heißen Tagen wie gestern ein besonderes Problem, da sich der Asphalt besonders aufheizt und zusätzlich Wärme abstrahlt.

Danach gingen wir weiter zur Alten Poststraße und machten Halt hinter dem Raiffeisen-Gebäude, wo der künftige Haltepunkt der Tecklenburger Nordbahn geplant ist. Die Grünen setzen sich wie andere Parteien auch für ein Radhaus in der Nähe des Haltepunktes ein, in dem die Räder sicher geparkt werden können.

Birgit Neyer hob hier die besondere Bedeutung der Reaktivierung der Tecklenburger Nordbahn hervor, auch zum Wohle der Wirtschaft entlang der Stecke. Lebensqualität und Standortvorteile werden sich in Zukunft wieder an einem Zugang zum bundesweiten Bahnnetz bemessen lassen. Wir waren uns einig, dass das Auto als wichtigstes Verkehrsmittel seine „beste Zeit“ hinter sich hat.

Jürgen Hille als Bahnexperte unter den Grünen erzählte, dass der Personenverkehr auf der Schiende der Tecklenburger Nordbahn 1966 eingestellt worden ist. Die einzige Partei, die sich dezidiert gegen die Reaktivierung der TN ausspricht, ist die Bürgergemeinschaft. Alle anderen Parteien sehen die großen Chancen der Bahn für die Erhaltung der Attraktivität Westerkappelns als Ort zum Wohnen für junge Familien aus dem Osnabrücker Raum.  

Die Stadt wird in Zeiten der Klimakrise und größerer Hitzeperioden immer mehr an Lebensqualität verlieren und das Umland wird dadurch profitieren. Umso wichtiger ist es, angrenzende Kommunen für diese Zeitenwende vorzubereiten.

Ebenso wichtig ist es, die kleine aber feine grüne Oase mit Obstbäumen und viel Grün zwischen Poststraße und Kreuzstraße zu erhalten. Nach jetzigem Bebauungsplan sind dort künftig Parkplätze vorgesehen. Wir Grünen waren uns einig, dass das unbedingt verhindert werden muß. Immerhin hatte die amtierende Bürgermeisterin Annette Große-Heitmeyer bei einer CDU-Veranstaltung zum Ortskern gesagt, dass morgen noch nicht die Bagger anrücken werden.

Jetzt muß es unser gemeinsames politisches Ziel sein, den Bebauungsplan noch mal auf die Tagesordnung zu setzen, um diese Oase als Grünfläche innerorts zu erhalten. Die politische Forderung der Grünen ist es, noch mehr Bäume und Grünflächen im Ort vorzusehen, damit der Klimawandel mit seinen absehbaren Konsequenzen im Rahmen des  Menschen Möglichen bekämpft und begrenzt wird. Dazu ist viel Grün erforderlich.

Danach ging es weiter zur Großen Straße 6, wo am 5. September der Verein Eden 2020 e.V. ein Biocafé und einen Bioladen eröffnen wird. Birgit Neyer hob die städtebauliche Bedeutung eines solchen Treffpunkts hervor und steuerte aus Münster Beispiele bei, wie in einer ganz gewöhnlichen Wohnstraße die Eröffnung zweier Cafés durch Studenten diese Straßen zu einem beliebten und gut frequentierten Treffpunkt werden ließen.

Nach dem Besuch der Ladenräume kehrten wir am Grünen Bürgerbüro ein und „besetzen“ bei herrlichem Wetter in der Abendsonne die Bahnhofstraße. Autos, die durchwollten, kamen problemlos durch (siehe Bilder bei facebook), aber viele Autofahrer drehten auch hinter Siegmund Richtung Gartenstraße ab, als sie die vielen Menschen auf der Straße entdeckten.

Birgit Neyer faßte daraufhin ihre Eindrücke von Westerkappeln zusammen. Sie betonte, wie wichtig eine klare Identität für einen Ort ist. Orte müßten ihren eigenen „Charakter“ entwickeln, der sie unverwechselbar und attraktiv mache. Ein Alleinstellungsmerkmal für einen Ort sei ein guter Grund, einen solchen Ort aufzusuchen. Mit dem Bioladen- und Café ist so ein wichtiger Ort geschaffen; wenn der dann auch noch kulturell „bewirtschaftet“ wird, dann gibt es gute Chancen, einen jahrelangen Negativtrend in Westerkappeln umzukehren.

Die Grünen werden alles daran setzen, auch mit kreativen Ideen. Für uns als Grüne ist eine Reduktion des Autoverkehrs dabei ein weiterer wichtiger Baustein zur Erhöhung der Attraktivität des Ortskerns. Wir können uns einen autofreien Ortskern im Bereich Große Straße ab Kirchstraße (vor Rathaus, Restaurants und Cafès bis Zufahrt Konrottparkplatz) sowie im Bereich Kreuzstraße und Bahnhofstraße vorstellen. So würden kleine Plätze geschaffen, die für Außengastronomie geeignet wären.

Vertreterinnen des Kappelner Bandes bestanden jedoch darauf, dass zu bestimmten Zeiten die Zufahrt zu den Geschäften zum Be- und Entladen existentiell wichtig sei. Wir haben als Grüne die Bedenken gehört und haben versprochen, weitere und detailliertere Planungen in Abstimmung mit der Geschäftswelt und ihren Interessen sowie unter Zuhilfenahme städtebaulicher Expertise voranzutreiben.

Gegen 19.30 Uhr endete der Austausch mit Birgit Neyer als der (hoffentlich) künftigen Landrätin. Alle, die die zwei Stunden dabei waren, haben sie als eine kompetente und überaus sympathische Gesprächspartnerin kennen gelernt. Und das war ja auch der Sinn dieses Besuches: dass wir uns gegenseitig kennenlernten und das Potential, das in grünen Personen und grüner Programmatik steckt, schätzen lernten.

Das Motto kann also nicht ein „Weiter so“ sein, sondern „Keine Zeit für Weiter so“! Unter diesem Motto sind weitere Infos zur Landratskandidatin Birgit Neyer im Netz zu finden.

Ich werde in den nächsten Tagen verstärkt unser grünes Wahlprogramm unter die Lupe nehmen. Ich habe es zur Vorbereitung noch mal gelesen und empfehle es hier gerne weiter. Wir haben es Anfang Mai verfaßt. Es lohnt sich wirklich, es zu lesen.

Mit diesem Programm wird Westerkappeln eine lebenswerte Perspektive bekommen, die zukunftsweisend ist, Grün ist: heute schon für das Morgen sorgen. Heute das Morgen gestalten. Grün ist erste Wahl am 13. September, finde ich. Und finden hoffentlich viele andere auch. Wir haben nicht mehr viel Zeit, die Weichen richtig zu stellen. Es wird Zeit für einen politischen Wechsel. Die SPD hatte Zeit von 1999 bis 2014 zur attraktiven Gestaltung Westerkappelns. Die CDU hatte 6 Jahre Zeit für innovative Konzepte für unseren Ortskern. Jetzt könnte es Zeit werden für GRÜN – mit einer starken grünen Ratsfraktion, einem grünen Bürgermeister und einer grünen Landrätin!

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