30. Juni 2020

30. Juni

„Frag die Grünen“. Das ist das Format, das wir gestern Abend beim Treffen des Ortsvereins verabredet haben für Bürger*innen-Gesprächsrunden . Ab Mitte Juli wollen wir freitags ab 16.00 Uhr an verschiedenen Stellen in Westerkappeln mit Bürgerinnern und Bürgern ins Gespräch kommen und Rede und Antwort stehen. Denn das wünschen wir uns: Mit Ihnen ins Gespräch zu kommen über die Zukunft Westerkappelns. Was sollte sich ändern? Wie sollte Westerkappeln in 10 oder 20 Jahren aussehen und was muß dafür konkret getan werden? Was sind Ihre Vorstellungen und Wünsche?

Wir fangen an im Café Eden am Kirchplatz. Am Freitag, den 17. Juli, werde ich ab 16. 00 Uhr mit den beiden Direktkandidaten für diesen Bereich,  Martin Laumann-Stening und Ferdinand Blanke da sein. Die weiteren Termine sind dann der 24. Juli, der 31. Juli und die Freitage im August. Die Orte werden noch bekannt gegeben.

Außerdem haben wir eine neue Kategorie entwickelt. „Das besondere Zitat“ soll es heißen und mein politisches Tagebuch deutlich konzentrieren.

„Das ist zu lang, das liest ja keiner“ sagten mir meine grünen Freunde. Ich weiß selbst, dass es so ist. Aber gleichzeitig ist es mir wichtig, dass man es lesen könnte und die Überlegungen nachvollziehen kann, die hinter meinen politischen Überzeugungen stehen. Politik ist ja neben allen Sachzwängen auch ein spannender Möglichkeitsraum. So wie das Leben. Das ist kompliziert und komplex – so wie die Politik.

Und da ich als Person mit einer bestimmten politischen Überzeugung nun öffentlich  eingreife in die Politik in Westerkappeln, ist mir wichtig, dass Menschen verstehen, auf welchem Hintergrund ich das tue. Und zu meinem Hintergrund gehören Bücher. Als erstes die Bibel. Sie bietet die grundlegende Orientierung für mein Leben. Aber sie ist ein „altes Buch“. Hinzu kommen aktuelle Bücher, die mir helfen, die Welt zu verstehen. Und die Zeitung. An diesem Prozeß des Verstehen-Wollens würde ich gerne Menschen teilhaben lassen, wenn sie das wollen. Es geht mir um diese Möglichkeit!

Ich bin kein Mensch, der in Slogans denkt. Slogans sind gut, weil sie griffig sind, kurz und was zuspitzen. Aber sie sind immer allgemein und in ihrer Allgemeinheit nichtssagend, manchmal auch falsch. Mir ist das mit einem grünen Motto dieser Tage so ergangen. „Claims“ heißen die auf Neudeutsch. „Zukunft? Machen!“ -wurde da vorgeschlagen. Ich glaube nicht, dass wir Menschen Zukunft „machen“ können. Zukunft ist das, was auf uns zukommt. Damit bestimmte Dinge nicht auf uns zukommen, müssen wir dem entsprechend handeln. Aber gerade dieses „Machen“ erinnert mich an eine „Macher-Mentalität“, mit der ich Rücksichtslosigkeit verbinde. Die verbinde ich aber gerade nicht mit den GRÜNEN! Rücksicht nehmen auf die Natiur, auf die Umwelt, auf die Lebensbedingungen, das ist grün. Gelungen finde ich übrigens den Slogan der SPD, den ich heute im Briefkasten fand: „Gemeinsam mehr erreichen!“ Er könnte auch ein grünes Anliegen beschreiben oder ein christ-demokratisches. Solche Slogans sind, gerade wenn sie gut sind, austauschbar – und darum nichts sagend. Darum kommt es schon auf die etwas längeren Programme an. Also schreibe ich weiter…..

Wenn wir im Wochenblatt demnächst werben für unsere grüne Sache mit dem Slogan „Westerkappeln erGRÜNen lassen“, dann hat das eine doppelte Stoßrichtung: Wir wollen mehr Bäume und Beete im Ort und mehr Lebensqualität durch Pflanzen auf Kosten von Asphalt und versiegelter Flächen. Und natürlich brauchen wir für die Umsetzung dieser Ideen viele Stimmen, die GRÜN wählen. Von daher entspricht dieser kurze Slogan dem, was wir wollen.

Dass ein Kirchplatz, auf dem mehr Bäume stehen, die Schatten spenden, und wo Beete sich finden mit bunten Sommerblumen, ein Problem für die großen Fahrgeschäfte für die Kirmes sein könnten, die einmal im Jahr stattfindet, ist auch klar und macht die Sache komplizierter. Denn jetzt müssen wir sagen: Wir können uns eine Kirmes vorstellen für Westerkappeln, die nicht auf dem Kirchplatz stattfindet, sondern in den Straßen rundherum. (Im „Coronajahr“ könne wir uns eine Kirmes in Westerkappeln übrigens nicht vorstellen) Denn dann hat man mehr Möglichkeiten, den Kirchplatz zu gestalten, was sich ja viele wünschen. Aber so hat eine Idee immer viele Auswirkungen und Folgen; – und das macht es kompliziert und lang.

Ich werde also weiter schreiben. Und jede und jeder entscheidet selbst, ob er es lesen mag. Aber etwas knackiges kommt hinzu: das „besondere Zitat“. Das ist dann kürzer. Und so höre ich heute schon auf mit dem Schreiben. Das war´s für den Juni.

Nur noch das versprochene Zitat:

„In Bordeaux gewinnt der Grüne Pierre Hunic. In Straßburg zieht die Grüne Jeanne Barseghian ins Rathaus ein. Im Lyon ist der Grüne Gergory Doucet der Sieger. (…) Auch Montpellier und Paris sind von der grünen Welle erfaßt, von der ganz Frankreich spricht.“  (Süddeutsche Nr. 148, 30. Juni 2020, S.7)

Wird die IVZ am 14. September titeln: „Jörg Oberbeckmann wird Bürgermeister in Westerkappeln. Eine grüne Welle hat den Ort erfaßt!“-? – Schön wäre es! Und gut für Westerkappeln. Und Sie als Wählerin und Wähler haben es in der Hand. Spannende Zeiten!

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