Sonntag 2. August

„Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ So heißt es im Epheserbrief im 5. Kapitel.

Sonntag ist in biblischer Zählung „der erste Tag der Woche“. – Der erste Tag ist immer mit dem Licht verbunden, und mit dem Wort Gottes. „Es werde Licht“! Damit hebt die Schöpfung an. Gott bringt Licht ins Dunkel der Welt. „Und es ward Licht“. Und er redet. So bricht Gott das Schweigen. Und er scheidet und unterschiedet. Differenzierungen sind wichtig. „Da schied Gott das Licht von der Finsternis“. Das Undurchsichtige und Undurchdringliche wird geordnet. Es klären sich die Verhältnisse. Gott ist der erste Aufklärer. Er ist der Schöpfer des Lichts. ER ist das Licht.

Weil Jesus von IHM kommt, kann er zu Recht sagen: „Ich bin das Licht der Welt“, (Johannes 8,12). Das ist naturwissenschaftlich betrachtet keine zutreffende Aussage. Jesus ist ein Mensch. Ein Mensch ist undurchschaubar, widersprüchlich in sich, zwiespältig. Gutes und Böses schlummern in ihm. Wir haben lichte Momente und dunkle Seiten. Bei Jesus ist es anders. Er heißt der „Sohn Gottes“, weil er von Gott her zu verstehen ist. Er ist „Gott von Gott, Licht vom Licht“.

Die Sprache macht es möglich, über die Natur und die erste Wirklichkeit hinaus zu kommen und in andere Dimensionen des Lebens vorzudringen. Jesus wird als „Licht der Welt“ denkbar. Er bringt Licht ins Dunkel der Welt, und in die Dunkelheit des Todes. Das Leben kommt nicht aus dem Nichts und es endet nicht im Nichts. Jesus ist von den Toten auferstanden. Er hat Licht ins Dunkel des Lebens und des Todes gebracht. Das kann mensch nicht sehen. Er kann es glauben. Manch einer glaubt es. Keiner muß es glauben. Wer’s aber glaubt, wird glücklich und selig.

Und dann Epheser 5, die Verse 8 und 9. Bevor der Mensch was sollen kann, muß er wo und was sein – da sein. „Denn ihr wart einst Finsternis, jetzt aber Licht im Herrn.“ Der Mensch kann nicht von sich aus leuchten und licht werden. Er braucht dafür eine Versetzung. Früher sprach man von Bekehrung. Heute vielleicht von „change“. Und: to get changed is a challenge. Der moderne Mensch ist immer “herausgefordert”.

Der biblisch verstandene Mensch ist heraus genommen, heraus geführt: aus Ägypten ins Land der Verheißung, aus der Unfreiheit in die Freiheit, aus der Finsternis ins Licht. Wir werden versetzt. Von der Gottlosigkeit „in den Herrn“. Solches versetzt-werden erfolgt durch das Wort und durch die Worte, die mich berühren und treffen. Worte voller Leben. Worte Gottes. „Das Sein bestimmt das Bewußtsein“; ein wahres Wort, in diesem Falle von Karl Marx. Wer „im Herrn“ ist und in und von seinen Worten lebt und diese Welt der biblischen Worte als die Wahrheit seines Lebens begreift, der lebt in einer neuen Wirklichkeit. Und dieses „neue Sein“ bestimmt sein „Bewußtsein“. Deshalb kann ein solcher Mensch, der in den Herrn versetzt ist und also „im Herrn“ ist, anders und neu leben. Der Verwandlung des Lebens folgt ein neuer Lebenswandel. „Wandelt als Kinder des Lichts!“

Der Mensch – kein Kind mehr des Todes, des Zufalls, des Nichts, der Traurigkeit, sondern ein Kind Gottes – geliebt, gewollt, erwählt und: aufgeklärt über sich selbst. Ich weiß um das Böse in mir und um die Finsternis. Aber ich lasse mich davon nicht beherrschen. Denn der Herr ist mein Gott. Von ihm weiß ich zuerst: ER ist voller Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Und er läßt mich an alledem teilhaben, er spielt es mir zu. Wenn ich die mir so wunderbar zugespielten Lebensmöglichkeiten nutze, dann weitet sich das Leben über alles Bekannte und Festgefahrene hinaus. Es zieht mich ins Freie, ins Weite – genauer: er zieht mich. – Wer?

Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Vielfältig eins und in der Einheit die Fülle. Es lohnt sich. „Lebt als Kinder des Lichts“ empfiehlt der Apostel am 2. August 2020. Von Albert Einstein stammt der Ausspruch: „Es gibt nur zwei Arten zu leben. Entweder so, als wäre nichts ein Wunder oder so. als wäre alles ein Wunder“. Entscheiden sie selbst. Allerdings: Es gibt richtige Entscheidungen und falsche. Ich empfehle die richtige Entscheidung.  Gesegneten Sonntag!

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