Krisenzeit

Wahlprogramm 2020

von Bündnis 90/Die Grünen

in Westerkappeln

  • für mehr Lebensqualität
  • für einen nachhaltigen, gesunden und umweltverträglichen Lebensstil
  • für den Erhalt der Schönheit und Vielfalt des Lebens in allen Bereichen
  • für einen Ort mit viel GRÜN
  • für einen sanften Tourismus

Krisenzeit

Wir erleben es am eigenen Leib, wir spüren es im öffentlichen Leben: Wir leben in Krisenzeiten. Das Corona-Virus hat uns vor Augen geführt, wie wenig selbstverständlich unser Leben und unser Lebensstil sind. Autoren, die an der Stellungnahme der Leopoldina zur Überwindung der Coronakrise vom 13. April 2020 beteiligt waren, schreiben in der Süddeutschen Zeitung Nr. 87 vom 15. April 2020:

„Waldbrände, Ernteausfälle und nicht schiffbare Flüsse werden vermutlich schon bald Coronameldungen Konkurrenz machen. Die Dürre geht ins dritte Jahr.

Mit der Coronakrise verschwinden nicht einfach die anderen Herausforderungen der Menschheit. Ganz im Gegenteil: Corona schärft noch einmal den Blick auf grundlegende Bedrohungen wie Klimawandel und das Artensterben sowie die Notwendigkeit, hier nun endlich entschieden zu handeln.“

Zusammenhänge

Denn es „zeichnet sich immer deutlicher ein direkter Zusammenhang zwischen Gesundheits-, Klima- und Biodiversitätskrise ab“. Die wiederum hängt mit der „rasant voranschreitenden Zerstörung des Lebensraums von Wildtieren (zusammen). Dieser Lebensraumverlust wird vorangetrieben durch die Vernichtung von Wäldern für landwirtschaftliche Nutzung durch Bergbau und die Zunahme der Flächenversiegelung sowie einem beängstigend schnell verlaufenden Klimawandel. (…) Die genetische Homogenität und räumliche Konzentrierung, die in industrieller Massentierhaltung vorherrscht, bereitet weiteren Nährboden für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten. (…) Der Erhalt artenreicher und somit widerstandsfähiger Naturräume für Tiere und Pflanzen, die Stabilisierung regionaler Ökosysteme sowie letztlich auch der globale Klimaschutz sind in einer Welt nach Covid 19 nicht mehr ‚nur’ notwendiger Erhalt langfristiger Lebensgrundlagen. Sie sind vielmehr auch eine wesentliche und vergleichsweise günstige Vorsorge vor ruinösen Pandemien.“

Nicht zuletzt ist nach der Lektüre wissenschaftlicher Studien zur Bedeutung von Vorerkrankungen für einen schweren Verlauf der Infektion deutlich  geworden: „Der Einfluß der Langzeitbelastung durch Luftverschmutzung auf die Mortalitätsrate (Sterblichkeitsrate) ist bislang unterschätzt worden und gilt mittlerweile als eine der wichtigsten Ursachen für Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen.“

Es gibt also eine ganze Reihe „von Indizien, die zeigen, dass wir es bei Corona nicht um einen ‚schwarzen Schwan’, (also) einem seltenen Ereignis zu tun haben, sondern mit einem Sichtbar- und Spürbarwerden systemischer Problemlagen. (… Deshalb gilt): Konsequenter Klima- und Artenschutz bedeuten auch effektiven Gesundheitsschutz.“

Konsequenzen

Die Autoren der Studie ziehen aus diesen Erkenntnissen weitreichende Konsequenzen, die sich im hier vorgelegten Wahlprogramm der GRÜNEN in Westerkappeln widerspiegeln. Denn „unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Antwort auf diese Krise darf nicht länger hinter diese Erkenntnisse zurückfallen. Der monströse Störfall der Corona-Pandemie muß als Warnsignal verstanden werden. Er unterstreicht die Unabdingbarkeit einer umfassenden sozial-ökologischen Transformation, die darauf abzielt, den immer steileren Abwärtstrend der Lebens- und der Gesundheitsgrundlagen aufzuhalten und mittelfristig umzukehren“, damit die nachfolgenden Generationen noch die gleichen Lebenschancen haben, wie wir sie hatten.

Das wiederum bedeutet: „Der Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft, auch Landwirtschaft, und deren weitgehende Entkoppelung vom Ressourcenverbrauch und Artenverlust, neue Mobilitätsformen und eine grüne Digitalisierung bieten wesentliche Impulse für Innovation und krisenfesteres Wachstum.“

Grundlagenkrise: Corona als Warnsignal

Die Autoren dieses Textes, Jürgen Renn, Christoph Rosol und Robert Schlögl, allesamt Mitarbeiter an Max-Planck-Instituten, schließen ihre Stellungnahme mit folgenden Worten: „Die Corona-Krise ist eine Grundlagenkrise und ihre Bewältigung wird Jahre in Anspruch nehmen, Zeit, die wir nicht zweimal haben, um die notwendige Transformation anzugehen. Die Monitore stehen bereits tiefrot.“

Bündnis 90/Die Grünen in Westerkappeln teilen diese Einschätzung. Deshalb wollen wir nicht „einfach so weiter machen“ wie bisher und den Status quo verwalten.

Gestalten statt nur zu verwalten

Wir wollen stattdessen mit unserer Politik in Westerkappeln die Zukunft mutig, innovativ, nachhaltig und ökologisch gestalten, nicht zuletzt: kinder- und enkelgerecht. Das Ergebnis ist ein Gewinn an Lebensqualität für alle.

Diese grüne und nachhaltige Lebensqualität wollen wir entdecken und zum Wohle der Menschen entwickeln, die in Westerkappeln leben.

Denn das ist uns ja allen klar: in Westerkappeln lässt sich gut leben. Aber es kann eben noch viel besser werden – mit guter grüner Politik! Dafür werben wir und dafür wollen wir arbeiten: mit Ihnen und für Sie.

Drei Themenbereiche stehen dabei im Mittelpunkt:

– Ortsentwicklung und Wirtschaftsförderung,

– Mobilität und Verkehr

– sowie Landwirtschaft und Naturschutz.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.