14. August 2020

Gestern in Büren sprach mich ein Mann an: „Na, der neue Bürgermeister in Westerkappeln!“ –

Ich habe natürlich reagiert, behalte aber die Reaktion für mich. Denn keiner weiß, wer der neue Bürgermeister oder die Bürgermeisterin in Westerkappeln werden wird. Das entscheiden die Bürgerinnen und Bürger Westerkappelns bei der Wahl am 13. September.

Der Bürgermeister wird ja direkt gewählt, und bei zwei Bewerbern und einer Bewerberin wird es ein zweistufiges Verfahren. Die beiden, die am 13. September die meisten Stimmen bekommen, treten am 27. September in der Stichwahl gegeneinander an.

Danach steht fest, wer der neue Bürgermeister ist. Das entscheiden also die Wählerinnen und Wähler in zwei Wahlgängen.

Und danach wird der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin gewählt sein – von der Mehrheit der Westerkappelner. Das ist ja das Schöne an der Demokratie, dass der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin nach einer Wahl die Mehrheit der Menschen hinter sich weiß. Die zur Wahl gehenden Menschen entscheiden über die politische Zukunft Westerkappelns. Und wer immer die meisten Stimmen auf sich vereinigt, der ist der Bürgermeister der Mehrheit der Wähler. Das ist eine gute Basis für einen Bürgermeister.

Frau Große-Heitmeyer ist vor sechs Jahren auch mit Hilfe und Unterstützung der Grünen und von unabhängigen Bürgerinitiativen (auch aus dem Bereich Naturschutz) ins Amt gewählt worden.

Daran haben heute Nachmittag am Obermettener Vereinsheim in Gesprächen die Bürger auch erinnert. Tatsächlich aber haben sich die Hoffnung der Grünen auf eine andere Politik und eine klare politische Strategie, die den Ortskern attraktiv entwickelt und die auf Nachhaltigkeit und Naturschutz und auf Innovation und Vernetzung örtlicher Akteure setzt, nicht erfüllt. Deshalb setzen wir Grüne bei dieser Wahl auf einen eigenen Kandidaten, der grüne Ideen in die Kommunalpolitik einbringt und umzusetzen hilft. Deswegen stelle ich mich zur Wahl!

Die Grünen wollen die Kommune Westerkappeln mutiger gestalten und besser auf die Zukunft vorbereiten als bisher. „Westerkappeln gestalten, nicht nur verwalten“, das ist das Motto, hinter dem eine starke politische Idee steht, die im Wahlprogramm entfaltet ist. Dass das nur in Kooperation mit anderen Parteien geht und dass dabei Kompromisse zu schließen sind, ist klar. Wichtig ist aber auch, dass das Ziel klar ist.

Ich muß mich nach einer Zeitungsmeldung in einem Punkt korrigieren: Die Bürgergemeinschaft ist nicht die einzige Partei, die gegen die Reaktivierung der Tecklenburger Nordbahn ist.

Auch die FDP ist dagegen. Das ist erstaunlich, da Westerkappeln dadurch von einem Trend abgekoppelt wird, der überall im ganzen Land als zukunftsweisend erkannt ist: der Ausbau des Bahnnetzes.

Denn die begrenzte Verfügbarkeit der Ressourcen, die z.B. auch für Elektroautos gebraucht werden, lassen es nicht zu, dass E-Mobilität das Modell der Zukunft ist. Fachleute sind sich einig, dass es nur eine Übergangstechnologie ist. Die Zukunft der Mobilität liegt auf und in der Schiene.

Darum heißt es im Wahlprogramm der GRÜNEN: „In der heutigen Form hat der Individualverkehr keine Zukunft. Und auch Elektromobilität hat Grenzen.“ Dazu gehört, dass in den nächsten Jahren die notwendige Lade-Infrastruktur nicht zur Verfügung stehen  wird. Um aber „als Wohnort attraktiv zu bleiben (…) ist eine gute, schnelle, umweltverträgliche und verläßliche Anbindung an Osnabrück unerläßlich- (…) Wir sehen im halbstündlich getakteten Bahnverkehr (…) einen Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz.“

Dazu gehören auch Bemühungen, den Haltepunkt Velpe zu reaktivieren, damit auch der südliche Teil der Kommune bequem und auf kurzen Wegen Zugang zum Schienennetz erhält. Grundsätzlich wollen wir die Bauerschaften deutlicher an den Ortskern anbinden durch „einen paßgenauen öffentlichen Nahverkehr“ und den „Ausbau des Bürgerbusses durch ein Rufsystem bis in die Bauerschaften“.

Mobilität wird auch zukünftig ein Zeichen von Lebensqualität und ein Ausdruck von Freiheit sein. Aber es wird nicht mehr so eindeutig und so viel Automobilität sein.

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