23.Juni – grünes Westerkappeln

23. Juni 2020

Als Bürgermeister-Kandidat für die Grünen bin ich hoch erfreut über das, was heute unter der Schlagzeile „Nachhaltigkeit als Leitbild“ in der IVZ zu lesen stand. Denn das bedeutet: alle Zeichen stehen in Westerkappeln auf GRÜN.

„Der ressourcenschonende Umgang mit der Umwelt soll in der Gemeinde Westerkappeln in Zukunft eine große Rolle spielen“, schreibt Anke Beimdiek. Tatsächlich mahnen die Grünen im Rat der Gemeinde das seit langem an. Bisher wurden sie in einer großen Mehrheit aus CDU, SPD, FDP und Bürgergemeinschaft immer überstimmt.

Dabei stand genau dieses Leitbild hinter den Anträgen der letzten Monate aus  der Grünen-Fraktion im Rat und steht genau das im Wahlprogramm der Grünen für die Kommunalwahl 2020.

„Wir wollen Nachhaltigkeit zum Mainstream machen“, so wird Franziska Müller in der Zeitung zitiert. Damit beschreibt sie das Bemühen, das die Grünen seit Jahrzehnten antreibt und das mich dazu bewogen hat, als Bürgermeister für Westerkappeln zu kandidieren.

Auch ein anderes Zitat paßt genau ins Grüne. „Es geht um visionäres Denken, um die langfristige Entwicklung Westerkappelns“ – so zitiert die IVZ die Klimaschutzmanagerin unserer Gemeinde.

Tatsächlich haben die Grünen gestern Abend in ihrer Sitzung des Ortsverbandes verabredet, gleichermaßen visionäre und konkrete Leitbilder zu formulieren, wie Westerkappeln in 10 oder 20 Jahren aussehen könnte und sollte. Das Visionäre mit dem Konkreten zu verbinden ist wichtig, damit sich „traumhaftes“ nicht im Ungefähren und Unverbindlichen auflöst.

Das geschieht ja schnell und ist in den letzten 6 Jahren auch in Westerkappeln passiert. Von den hochfliegenden Plänen, mit denen Annette Große-Heitmeyer vor sechs Jahren punktete und die Wahl gewann, ist ja in der Praxis nicht viel geblieben. Das sollte mit einer Nachhaltigkeitsstrategie und den Grünen und einem grünen Bürgermeister nicht passieren.

Visionär und zugleich praktisch vorstellbar ist es, dass ab 2025 alle 30 Minuten ein Zug abfährt in Richtung Osnabrück und ebenso in die andere Richtung nach Recke, vielleicht gar bis Rheine. 2025 wird dann eine schöne Radstation errichtet sein, wo heute ein verwahrloster Parkplatz mit Alt-Glascontainern steht. Dort wird man dann sein Rad sicher unterstellen kann, wenn man es nicht mit in den Zug nimmt, um in Osnabrück schnell, kostengünstig und umweltschonend mit dem eigenen Fahrrad unterwegs zu sein.

Überraschend ist, dass 2025 aus Osnabrück Menschen in den Zug nach Westerkappeln steigen, weil sich herumgesprochen hat, dass man in Westerkappeln im Schatten der historischen Stadtkirche im Außenbereich des Cafés Eden wunderbar draußen sitzen kann und äußerst schmackhaften Biokuchen und fair gehandelten Kaffee genießen kann. Und auch in der kalten  Jahreszeit ist das Café Eden mit seiner wohligen Wandheizung hinter Lehmputz und seiner freundlichen Atmosphäre ein besonderer und beliebter Ort, der Menschen aus dem Dorf und der Umgebung anzieht. Davon profitieren  alle Geschäfte im Ort, zumal die alte Poststraße jetzt auch attraktiv an das Zentrum angebunden und in ein städtebauliches Gesamtkonzept eingebunden ist. Natürlich sind die Ideen zuvor im Cappelner Band vorgestellt und kontrovers diskutiert worden.

Kein Mensch aber kommt dann noch auf die Idee, mit dem Auto nach Westerkappeln zu fahren. Man nimmt das Rad oder den Zug oder beides in Kombination (das allerdings erst ab 2030). Das ist allein deshalb auch sinnvoll, weil der schöne Ortskern (seit 2021 auf Initiative der Grünen) für den Autoverkehr gesperrt ist.

Hier ist realisiert, was Anke Beimdiek in der IVZ schreibt;“ Auch eine moderne Mobilitätsstrategie, die öffentlichen Nahverkehr und Radverkehr verknüpft, könnte Westerkappeln entwickeln“.

Das Beste daran ist: Das steht bei den Grünen im Wahlprogramm 2020, das auf der Homepage der Grünen nachzulesen ist. Aber natürlich haben grüne Visionäre und Pragmatiker nicht nur junge und mobile Menschen im Blick, die selbst Rad fahren können. Es gibt auch in den Außenbereichen ältere und gehbehinderte Menschen, die vom sozialen Leben nicht abgekoppelt sein dürfen.

Deshalb fährt ein Bürgerbus regelmäßige Touren sowohl über Westerbeck und Seeste nach Cappeln ins Zentrum wie im Bereich von Hambüren und Hollenbergs Hügel/Ortfeld. Der Öffentliche Personen-Nah-Verkehr (ÖPNV) wird bürger*innen gerecht und nutzerfreundlich ausgebaut, auch weil es im Bereich des Bürgerbusses viele ehrenamtliche Fahrer gibt aus den geburtenstarken Jahrgängen, die dann in Rente sind und die Sehnsucht haben nach sinnvoller und erfüllender Tätigkeit. Immer nur Aida auf dem Mittelmeer in einem dann wieder überfüllten und verschmutzen Venedig wird kaum noch einem ältzeren Menschen reizvoll erscheinen…

Die Menschen werden im Jahr 2025 nach den Vorfällen des Jahres 2020 bei Tönnies in Rheda und Westfleisch in Dissen auch nicht mehr verstehen, wie sie mal dem billigsten Sonderangebot bei den Discountern nachjagen konnten, um auf riesigen versiegelten Parkplätzen (an der Heerstraße) in sengender Hitze aus ihren großen Autos zu steigen. Es wird dann übel auffallen, dass kein einziger Baum auf dem Gelände steht, weil man den Platz für Autos brauchte. Ein Ortskern mit Bäumen und Straßen mit hohe Aufenthaltsqualität wird zum Einkaufen einladen, auch im gut sortierten und kleinen Bioladen, der selbstredend auch einen Lieferservice mit dem Lastenrad unterhält, mit dem die Bestellungen an die Menschen in Westerkappeln ausgeliefert werden.

2025 werden die Menschen in Westerkappeln sich freuen, dass von den 25 landwirtschaftlichen Betrieben, auf denen und von denen die hart arbeitenden bäuerlichen Familien gut leben können, 18 Betriebe nach den Richtlinien von Bioland und Demeter wirtschaften, um für die Region gesunde und wohlschmeckende Lebensmittel herzustellen, die nicht unter dem Preisdiktat von Aldi und Lidl in Massentierhaltung und unter dem Einsatz von Gentechnik und „Pflanzenschutzmitteln“ produziert wurden. Die Menschen werden erkennen: Lebensmittel sind keine „Produkte“, sondern sie sind ein Geschenk.

Vielleicht so werden sich bei den Grünen in den nächsten 5 bis 10 Jahren Visionäres und Pragmatisches verbinden – zum Wohle der Menschen Westerkappelns.

Es ist Wahlkampf, wie man nun täglich in der Zeitung wird lesen können. Wir Grüne machen da natürlich mit und werben um die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger Westerkappelns, für unsere Direktkandidatinnen und Kandidaten in den einzelnen Wahlbezirken und für mich als Kandidat für das Bürgermeisteramt, und übrigens auch für eine grüne Landrätin aus Ibbenbüren. Birgit Neyer hat de Slogan: „Keine Zeit für Weiter so!“ – Sehen wir Grüne in Westerkappeln genau so.

Deshalb freue ich mich so über den Zeitungsartikel in der IVZ am heutigen Tage: Alle Zeichen stehen auf Grün! Am Ende allerdings entscheiden Sie als Wählerin und als Wähler! Und das ist gut so. Denn Demokratie ist das Beste, was es gibt.

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